125 Jahre Imkerverein Pirna

Vor 125 Jahren, am 28. Juni 1896, gründeten Kantor Matthes aus Zehista und Herr Schmiedeknecht aus Posta, gemeinsam mit weiteren 21 Pirnaer Bürgern in der Gaststätte Waldpark den Imkerverein Pirna und Umgebung. Bereits 55 Imker waren im Jahre 1910 in der Vereinsliste verzeichnet. Rund 90 Vereinsfreunde zählte dann dieser vor dem zweiten Weltkrieg, welcher fast den Imkerverein zerschlug. Viele Vereinsfreunde mussten an die Front und kamen nicht mehr zurück. 20 Vereinsfreunde blieben nach dem zweiten Weltkrieg übrig, welche nach den Wirren des Krieges versuchten, den Imkerverein Pirna wieder aufzubauen.

Zu DDR-Zeiten wurden Vereine mit Zuschüssen unterstützt, so dass im Jahr 1989 dem Imkerverein 116 Mitglieder mit 1450 Bienenvölkern angehörten.

Genau zum Ende der DDR und der Angliederung an die BRD war damals keine einfache Zeit. So lautete ein Absatz des Abschlussbericht vom damaligen Vorsitzenden Günter Hahn, welcher das Amt des Vorsitzenden des Imkervereines 22 Jahre lang begleitete. „Von einem Tag zum anderen waren wir Imker mit der neuen Situation konfrontiert. Wir als Verein mussten uns neu orientieren und auf die Verhältnisse der BRD einstellen. Jeder Imker musste sich selbst kümmern, ob das Honigverkauf, Wanderung, Bienengesundheit, Versicherung um nur einiges zu nennen, war. Das war nicht einfach. Aus diesem Grund sank die Mitgliederzahl von 1989 bis 1991 von 116 auf 32. Diese 32 waren ausschließlich Imker, die die Bienenhaltung aus Überzeugung und Idealismus betrieben.“

Er selbst war zu diesem Zeitpunkt 53 und versuchte, das System Schritt für Schritt wieder aufzubauen. Die Ansprüche in der BRD aus dem Lebensmittelgesetz waren sehr hoch. Daraus ergaben sich immer wieder große Widersprüche zur Behandlung der Bienen gegen Varroa. Das viel Zeit und Mühe bereitet. Noch dazu, dass die Erfahrung fehlte. Nach und nach hat der Verein um die Jahrhundertwende das Problem wieder in den Griff bekommen.

„Es hatte sich herumgesprochen, dass im Pirnaer Verein immer was los ist und eine gute Kameradschaft besteht. Dadurch kamen trotz Abgang von älteren Imkern immer neue, vor allem junge Imker zu uns.“ So lautete ein weiterer Absatz des Abschlussberichtes.

Auch während der Corona-Krise stand das Vereins Leben im Imkerverein Pirna und Umgebung e.V. nicht still. Durch die neugestaltete Vereinshomepage und der Unterstützung der Volksbank Pirna durch eine ZOOM Lizenz, konnten wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, sich weiterhin aktiv an unserem Vereins Leben zu beteiligen und erreichten damit weitere Interessierte, welche sich auch in dieser Zeit im Imkerverein Pirna und Umgebung als Mitglieder anmeldeten.

Bis zum heutigen Tag sind bei uns im Verein 86 aktive Mitglieder mit 602 Bienenvölker eingetragen und die Zahl wächst weiter. Es scheint sich eine kleine „Trendwende“ zu entwickeln. Es interessieren sich nicht nur einzelne Personen für die Imkerei, sondern Jugendliche, ganze Familien, Schulen und Kindergärten.

In den vergangenen Jahren entstanden bereits im Herdergymnasium und in der Gauß-Oberschule in Pirna eine Schulimkerei, welche durch erfahrene Imker betreut werden. Die Ausbildung unserer Jungimker brachte in den letzten Jahren große Erfolge, indem Sie an Wettbewerben die ersten 3 Plätze erreichten und sich somit zu den Bundeswettbewerben qualifizierten. Am Schaubienenstand in Schmilka, welcher seit 20212 besteht und auf unseren Natur- Bienen und Imkerlehrpfad, welcher in diesem Jahr in Cotta A entstanden ist, können sich interessierte Schulklassen zu Führungen anmelden.

Die Umsetzung des Lehrpfades konnte insbesondere durch die Förderungen des LEADER – Region „Sächsische Schweiz“, der Förderung des Bürgerlichen Engagements im Jahr 2021, der Bürgerstiftung Dresden und Firmen aus der Region sowie durch übernommene Bienenpatenschaften ermöglicht werden.

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Mitglied im deutschen Journalistenverband DVPJ